Dr. Franziska Brantner vom 23. Juli 2013

Zur Infomeile der Sozialen Vielfalt Weinheim Anfang Juli war Frau Dr. Brantner aufgrund der Aufgaben ihres Mandats im Europäischen Parlament verhindert. Daher nahm sich Frau Dr. Brantner nun, trotz großer Hitze, lange Zeit sich in einem sehr ausführlichen Gespräch über die Themen, die uns chronische Schmerzpatienten betreffen, zu informieren.

Sehr interessiert zeigte sich Frau Dr. Brantner neben den Problemen der chronischen Schmerzgeplagten auch an den Defiziten, die es für die chronischen Schmerzpatienten gibt. Gerade die Vielzahl der betroffenen Menschen in Deutschland ist doch weitgehend unbekannt. Auch die viel zu wenigen Schmerzmediziner, die den 12 Millionen Betroffenen gegenüber stehen, zeigt das große Versorgungsdefizit auf. Gerade in Baden-Württemberg sind mit 44 % die meisten unzureichend behandelte Betroffene. Auch der noch immer fehlenden „Facharzt für Schmerzmedizin“ ist für uns Schmerzgeplagten ein Problem. „Wie kann ein Betroffener wissen, wer da helfen kann und das nötige Wissen hat?“

Erschreckend war für Frau Dr. Brantner auch, als sie die persönliche Leidensgeschichte und der lange Weg bis zu einer geeigneten Schmerzbehandlung von Marianne Simon war. Mit welchen Tiefschlägen, Einschränkungen und auch Aussagen während der Jahre ohne geeignete Schmerztherapie da Marianne Simon umgehen musste. Erfreut zeigte sich Frau Dr. Brantner, was durch diese Erfahrungen somit in Weinheim und für die Metropolregion entstanden ist und dass Marianne Simon in der Pfalz doch noch einen Schmerzmediziner finden konnte, der die Behandlung übernommen hat.

Wie die Gruppenabende in der DSL-Selbsthilfegruppe „Schmerz lass nach!“ ablaufen, wie viele Teilnehmer dabei sind und was an Aktionen sonst noch stattfinden, waren Fragen, die ebenfalls angesprochen wurden. Auch die Mitarbeit in den verschiedenen Organisationen rund um die Selbsthilfe und Ehrenamtliche Arbeit, wie auch die Aktivitäten in den Selbsthilfefreundlichen Kliniken UMM Mannheim und ZI Mannheim wurden mit angesprochen.

Im Namen der Deutschen Schmerzliga e.V. konnten wir Frau Dr. Brantner das „Schwarzbuch Schmerz“ überreichen. Hier wurden Fakten und Erlebnisse zusammengestellt, die die Versorgungsrealität von Schmerzpatienten in Deutschland aufzeigen. Zur Vertiefung was chronischer Schmerz bedeutet und welche Herausforderung er für die Betroffenen, Angehörigen und auch das (noch verbliebene) persönliche Umfeld wie Freunde und Arbeitsumfeld hat, konnten wir Frau Dr. Brantner noch Unterlagen überreichen.

Die Gesprächszeit verging wie im Flug, so dass wir am Ende des Austauschs erstaunt waren, wie schnell die Zeit verging.

Die DSL-Selbsthilfegruppe „Schmerz lass nach!“ konnte Frau Dr. Brantner in dieser Zeit viel zum Thema Schmerz und Gesundheitswesen mit auf den Weg geben. So konnte Frau Dr. Brantner in einen Bereich Einblick nehmen, der nicht zu ihren bisherigen politischen Aktivitäten zählt. Dies hat sie aber durchaus positiv gesehen, da ja immerhin 14,7 % der Bevölkerung hiervon betroffen sind.

Wir sagen DANKE: für das Interesse

und auch BITTE: helfen Sie uns weiter - wo Sie es können

 Übergabe Frau Dr. Franziska Brantner

Übergabe "Schwarzbuch Schmerz" mit Carmen Maier, Dr. Franziska Brantner und Marianne Simon