Das Fibromyalgie-Syndrom von Dr. Oliver Emrich

Nach seiner persönlichen Vorstellung und der Vorstellung des Schmerzzentrums Ludwigshafen startete Dr. Oliver Emrich mit seinem Vortrag. Da das Fibromyalgie-Syndrom auch für viele Ärzte noch nicht so bekannt ist, hatte er die gleiche Präsentation auch vor Ärztekollegen (u.a. beim Deutschen Schmerz- und Palliativtag 2014) gehalten. Immerhin sind wir Betroffene ja selbst Experten für unsere Körper!

San.Rat.Dr. Oliver Emrich aktiv 


Viele Betroffene erhalten nach jahrelanger Suche und meist einer Odyssee von diversen Ärzten aus unterschiedlichen Fachrichtungen die richtige Diagnose. Dr. Emrich ging zum Beginn seines Vortrags daher darauf ein, wie eine Differenzialdiagnose bei chronischen Schmerzen aussehen kann und wie man dann auf die Diagnose und teilweise auch auf die eigentliche Ursache der Schmerzen kommen kann. Dabei machte er auch auf die Begleitsymptome wie psychische Störungen ein. Lange gab es für die Fibromyalgie kein Krankheitsschlüssel. Dies hat sich zwischenzeitlich geändert.

Auch die Diagnose kann heute meist durch 18 Tender points gestellt werden. Werden von diesen 18 Tender points 11 empfunden und die Schmerzdauer von mind. 3 Monate ist überschritten, kann heute der erfahrene Arzt die Diagnose gut erstellen.

Bislang war das Fibromyalgie-Syndrom meist eine Ausschlussdiagnose, die auf klinischen Kriterien beruhte. Inzwischen gibt es neue Erkenntnisse über neuromorphologische Veränderungen und biopsychosoziale Determinanten dieser Erkrankung. Durch die komplexen Beschwerden und Schmerzen war es bislang schwer hinter die Erkrankung zu kommen.

Als Therapieziel kann hier leider nur sein:

  • Schmerz lindern
  • Assoziierte Symptome verbessern
  • Funktion steigern
  • Lebensqualität anheben

Mit welcher Medikationsempfehlung derzeit die Behandlung angegangen werden kann, machte Dr. Emrich dann auch deutlich. Auch die Hintergründe, warum meist eine Kombination von verschiedenen Medikamentengruppen empfohlen wird. Dies zeigte er auch mit einer Grafik, aus der hervorging, wie die Medikamente wirken sollen/müssen.
Zu den Medikamenten kommen noch weitere Behandlungen zur Aktivierung der Patienten.

Neben den Fragen während des Vortrags beantwortete Dr. Emrich auch im Nachgang noch Fragen zu allen Schmerzgebieten.
Auf die Aussage eines behandelnden Hausarztes „Die Krankheit Fibromyalgie-Syndrom gibt es nicht“ meinte Dr. Emrich, dass man hieraus nur schließen kann, dass auch Ärzte nicht alles Wissen und nicht immer recht haben!

Mit dieser Erkenntnis wurde dann der kurzweilige Vortrag und die ergänzenden Ausführungen beendet.


San.Rat.Dr. Oliver Emrich mit Marianne Simon

San.Rat.Dr. Oliver Emrich mit Marianne Simon zum Abschluss