Dr. Karl A. Lamers vom16. August 2013

Unserer Einladung anlässlich der Infomeile der Sozialen Vielfalt Weinheim konnte Dr. Karl A. Lamers, MdB, aus Termingründen leider nicht war nehmen. Dafür räumte er uns im Rahmen seiner Sommertour durch den Wahlkreis einen ausgiebigen Gesprächstermin ein.
Die Gesundheitspolitik gehört zwar nicht zu seinem politischen Tätigkeitsfeld. Aber er machte uns sehr deutlich, dass er dennoch ein großes Interesse an unserer Arbeit und an unseren Wünschen an die Politik hat. Auch durch sein Elternhaus wurde er früh mit der Medizin in Berührung gebracht.
Nach der Vorstellung der DSL-Selbsthilfegruppe „Schmerz lass nach!“  und unseres Dachvereins Deutsche Schmerzliga e.V. hat er sich auch sehr für unsere eigenen Geschichten erkundigt. Es hatte ihn sehr überrascht und betroffen, als wir unsere Geschichte erzählten. Er konnte es fast nicht glauben, dass man durch „die falschen Ärzte“ fast aus dem Erwerbsleben raus kommt und dadurch in Harz IV abrutschen kann. Dass selbst ein solcher Fall noch relativ positiv ausgehen kann und durch den richtigen Arzt mit der richtigen Behandlung doch noch die Schmerzlinderung erfolgen kann, hatte ihn sichtlich beruhigt. Dr. Lamers kann es sich zwar nicht vorstellen wie es ist, über so lange Zeit täglich so massive Schmerzen zu haben!
Dr. Lamers war auch von den Zahlen erschrocken, die wir zum Termin mitgebracht haben. Neben der großen Zahl an Schmerzpatienten (rund 12 Millionen Betroffen = 14,7 % der Bevölkerung) hat ihn die große Zahl an Suizid-Fällen (durchschnittlich 4,5 Betroffene pro Tag) geschockt. Wir konnten ihm in diesem Zusammenhang auf die Hoffnungslosigkeit vieler Schmerzpatienten hinweisen. Derzeit sind die Wartezeiten auf Termine bei Schmerztherapeuten einfach viel zu lang, da es zu wenige gibt. Dazu kommen noch die Auswirkungen der Gesundheitsreform, da die erforderlichen Behandlungen oftmals zu teuer für die Betroffenen sind. Auch die Verordnung der Wirkstoffe und nicht mehr der Medikamente führen zu Problemen. Die Austauschpflicht gerade bei stark wirksamen Medikamenten ein Problem.
Dr. Lamers sagte uns zu, auf unsere Belange zu achten und uns nach seinen Möglichkeiten zu unterstützen.
Zum Ende des Gesprächs konnten wir Dr. Lamers und seinen Begleitern das „Schwarzbuch Schmerz“ der Deutsche Schmerzliga e.V.  übergeben. Das „Schwarzbuch Schmerz“ macht auf die schlechte Versorgung der Schmerzpatienten in ganz Deutschland und auch den einzelnen Bundesländern auf.
Bei der Verabschiedung haben wir bemerkt, wie viel Zeit Dr. Lamers für uns genommen hat. Aufgrund der angeregten Unterhaltung hatten wir gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit verfolgen ist! Dafür und zu seiner Unterstützungszusage können wir nur DANKE sagen!

 Dr. Karl A. Lamers

Roger Schäfer, Dr. Karl A. Lamers, Jana Einert, Dr. Haas, Marianne Simon und Carmen Maier bei der Übergabe Schwarzbuch Schmerz